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Es werden Posts vom Januar, 2025 angezeigt.

Drei Drittel und ein viertes

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Die Idee für diesen Blog entstand, als ich im Basler Unispital an die Decke starrte. Meine Gedanken kreisten um die Entzündung an meiner Herzklappe und vieles mehr. In diesem Moment kam mir die Idee, wieder zu schreiben. Vor etlichen Jahren, in einer anderen Zeit des Neubeginns, habe ich das schon einmal getan. Damals war ich nicht nur im Wortsinn unterwegs, sondern auch innerlich. Ich reiste um die Welt und begriff, dass „unterwegs sein“ nicht nur eine körperliche Bewegung bedeutet, sondern ebenso eine des Geistes. Beides macht glücklich. Verharrt man hingegen zu lange im Stillstand, leiden Körper und Seele. Das Spital brachte mich diesem Stillstand näher, als ich ihm jemals war – zumindest körperlich. In der Innenseite meines rechten Oberarms steckte ein „Zugang“, durch den ich die Medis erhielt. Dieser fixierte mich, wie eine Kette den Hofhund. Ich hätte aus der Haut fahren können. Aber wo Schatten ist, ist auch Licht. Plötzlich und unerwartet war meine Zeit leer. Es gab nichts mehr...

Vom Zauber des Anfangs

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Wann hast du das letzte Mal einen echten Neubeginn gewagt? Für mich war es nach einer existenziellen Krise: eine lebensbedrohliche Krankheit, die mein Leben in wenigen Tagen auf den Kopf stellte. In dieser Zeit fand ich Trost und Inspiration in Hermann Hesses Gedicht „Stufen“, das mit den Worten beginnt: Wie jede Blüte welkt und jede Jugend dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe … Dieses Gedicht ist für mich wie ein alter Freund. Es begleitet mich, weil ich oft in Situationen war, in denen ein Neuanfang nötig war. Doch ich stelle immer wieder fest, dass nicht alle diesen „Zauber des Anfangs“ kennen. Viele haben vor allem eines: Angst.  Ein Neuanfang in einer Extremsituation Hesse schrieb das Gedicht 1941 nach einer schweren Krankheit, inmitten des Zweiten Weltkriegs, als er glaubte, seinem Ende nahe zu sein. Inmitten dieser Dunkelheit fand er Zuversicht. Ich denke, er war ein hoffnungsloser Optimist – genau wie ich. Vor zwei Jahren wurde ich selbst mit dem Unvorstellbaren konfro...